Schlüssel zur Welt: Die mächtigsten Reisepässe 2025

Die 10 stärksten Reisepässe der Welt

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Ihr Reisepass öffnet Ihnen Türen rund um den Globus – doch wie einfach Sie international reisen können, hängt von Ihrem Herkunftsland ab. Nicht alle Reisepässe sind gleich: Manche bieten durch umfangreiche Visabefreiungen deutlich mehr Reisefreiheit.

Die Stärke eines Reisepasses wird daran gemessen, wie viele Länder man mit minimalen Einreisebestimmungen besuchen kann – sei es visafrei oder mit einem Visum bei Ankunft.

Henley & Partners hat mit dem Henley Passport Index (HPI) den weltweit führenden Maßstab für die Bewertung der Reisepass-Stärke geschaffen. Der Index listet alle Reisepässe weltweit basierend darauf, wie viele Länder mit dem jeweiligen Reisepass problemlos zugänglich sind.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Reisepässe es 2025 in die Top 10 geschafft haben. Wir erklären Ihnen außerdem, wie das Ranking funktioniert, welche bemerkenswerten Änderungen es in der Reisepass-Stärke gab und wie sich Visapolitiken auf globale Reisetrends auswirken.

Wie wird die Stärke eines Reisepasses gemessen?

Ein starker Reisepass zeichnet sich dadurch aus, dass er Ihnen weltweite Reisen erleichtert, ohne vorherige Visavorkehrungen treffen zu müssen. Kurz gesagt: Je mehr Ziele Sie ohne Visahürden erreichen können, desto stärker ist Ihr Reisepass.

Auch Visa bei Ankunft (Visa on Arrival) und elektronische Reisegenehmigungen werden berücksichtigt, da sie im Vergleich zu herkömmlichen Visa weniger Zeit und Aufwand erfordern.

Reisepässe, die besonders viele Länder ohne Visum oder mit vereinfachtem Zugang ermöglichen, erzielen im HPI die höchsten Platzierungen. Visafreie Abkommen zwischen Staaten spielen eine wichtige Rolle im Ranking, da sie die bürokratischen Hürden für internationale Reisen senken.

Die Top 10 der stärksten Reisepässe der Welt

Hier sind die Top-Reisepässe für 2025 – von Platz 1 abwärts. Die folgende Tabelle zeigt die Daten gemäß der HPI-Rangliste für das Jahr 2025.

Platz Ausstellungsland Visafreie Länder
1 Singapur 195
2 Japan 193
3 Deutschland / Finnland / Frankreich / Italien / Spanien / Südkorea 192
4 Dänemark / Irland / Luxemburg / Niederlande / Norwegen / Österreich / Schweden 191
5 Belgien / Großbritannien / Neuseeland / Portugal / Schweiz 190
6 Australien / Griechenland 189
7 Kanada / Malta / Polen 188
8 Tschechische Republik / Ungarn 187
9 Estland / USA 186
10 Lettland / Litauen / Slowenien / Vereinigte Arabische Emirate 185

Die wichtigsten Veränderungen im Reisepass-Ranking 2025

Im Jahr 2024 belegte Singapur den ersten Platz im Reisepass-Ranking, musste sich die Spitzenposition jedoch mit Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und Spanien teilen. Im Jahr 2025 steht der Stadtstaat Singapur allein an der Spitze und besitzt offiziell den stärksten Reisepass der Welt.

Der deutsche Reisepass ist zusammen mit Spanien, Frankreich und Italien um zwei Plätze abgerutscht auf Rang 3 und ermöglicht 2025 visafreien Zugang zu 192 Ländern (statt 194 im Jahr 2024).

Das sind weitere wichtige Veränderungen im Reisepass-Ranking:

Die VAE steigen in die Top 10 auf

Erstmals schaffen es die Vereinigten Arabischen Emirate in die Top 10 des Henley Passport Index und belegen Platz 10 mit visafreiem Zugang zu 185 Ländern.

In nur einem Jahrzehnt hat der VAE-Reisepass einen beeindruckenden Aufstieg hingelegt – mit 72 neuen visafreien Reisezielen seit 2015. Dieser ist auf gezielte diplomatische Bemühungen zurückzuführen, welche die Zusammenarbeit und Beziehungen mit anderen Ländern gestärkt haben.

Als viertgrößte Wirtschaftsmacht des Nahen Ostens sind die VAE mit Städten wie Dubai und Abu Dhabi heute Schlüsselakteure im internationalen Geschäft und Handel.

China erweitert den visafreien Zugang

Obwohl China mit Platz 60 noch nicht zur Top 10 gehört, trägt die wachsende Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen Ländern dazu bei, dass diese ihre Positionen verbessern konnten.

Um globale Wirtschafts- und Politikpartnerschaften weiter auszubauen, hat China seine visafreie Einreisepolitik Ende 2024 auf 9 zusätzliche Länder ausgeweitet. Dank dieser Erweiterung konnten Länder wie Japan, Lettland und Estland ihre Platzierungen im Reisepass-Ranking für 2025 stärken.

Seit der Grenzöffnung im Jahr 2023 und der schrittweisen Ausweitung der Visa-Ausnahmen meldeten die chinesischen Behörden einen deutlichen Tourismus-Boom mit über 20 Millionen visafreien Einreisen im Jahr 2024. Der jährliche Zuwachs von 112 % gibt dem Tourismussektor nach der pandemiebedingten Flaute einen wichtigen Impuls zur Erholung.

USA und UK rutschen ab

Sowohl die USA als auch Großbritannien mussten in den vergangenen Jahren deutliche Rückschritte in ihren Reisepass-Rankings hinnehmen – ein Abwärtstrend, der sich in den HPI-Daten der letzten zehn Jahre widerspiegelt.

Im Jahr 2015 belegten die USA und Großbritannien gemeinsam den ersten Platz im Ranking, mit visafreiem Zugang zu 147 Ländern. Beide Nationen bleiben zwar konstant in den Top 10 vertreten, sind jedoch nicht mehr an der Spitze des Rankings zu finden.

Brexit-Folgen: Reisende stehen vor neuen Hürden

Großbritannien belegt derzeit den 5. Platz, nachdem es 2020 zeitweise auf den 7. Rang abgerutscht war. Laut Experten ist der Rückgang Großbritanniens im Reisepass-Ranking auf geopolitische Umbrüche durch den Brexit und die Unsicherheit über dessen Auswirkungen auf die britische Reisefreiheit zurückzuführen.

Der visafreie Zugang zu EU-Ländern für Kurzreisen bleibt zwar bestehen, doch der Brexit wird oft als Grund für die geschwächte internationale Position und den Rückgang der globalen Vernetzung Großbritanniens angesehen.

Die bevorstehende Einführung des European Travel Information and Authorization System (ETIAS) im Mai 2025 wird zusätzliche Anforderungen für Touristen mit sich bringen. Auch wenn ETIAS die Rankings nicht direkt beeinflusst, wird dieser zusätzliche Verwaltungsschritt wahrscheinlich das Gefühl trüben, problemlos reisen zu können.

US-Grenzpolitik soll globale Mobilität einschränken

Vom 1. Platz im Jahr 2015 auf den 9. Platz: Die USA verzeichnen einen deutlichen Einbruch im Reisepass-Ranking. Nur Venezuelas Reisepass hat in den letzten zehn Jahren mehr an Reisefreiheit eingebüßt als der amerikanische Pass.

Strenge Grenzpolitik und eine zunehmende Abschottung gelten als Hauptgründe für den Rückgang der Stärke des US-Reisepasses. Der Henley Openness Index platziert die Vereinigten Staaten auf Rang 84 – und damit weit hinter anderen führenden Reisepass-Nationen.

Als Reaktion darauf suchen immer mehr amerikanische Bürger nach Möglichkeiten, ihre individuelle Reisefreiheit zu stärken. 2024 entfielen 21 % der globalen Anträge auf einen zweiten Reisepass über Investitions- und Wohnsitzprogramme auf US-Bürger.

Das Unternehmen, das hinter dem HPI-Reisepass-Ranking steht, meldet mehr US-Antragsteller als türkische, britische, philippinische und indische Staatsbürger zusammen – die nächsten vier größten Nationalitäten.

Die Top 10 der schwächsten Reisepässe

Hier sind die schwächsten Reisepässe für 2025 – von Platz 1 abwärts. Die folgende Tabelle zeigt die Daten gemäß der HPI-Rangliste für das Jahr 2025.

Platz Ausstellungsland Visafreie Länder
106 Afghanistan 26
105 Syrien 27
104 Irak 31
103 Jemen / Pakistan 33
102 Somalia 35
101 Nepal 39
100 Bangladesch, Libyen, Palästina 40
99 Nordkorea 41
98 Eritrea 42
97 Sudan 43

Mobilitätsgefälle und Reisepass-Stärke: Die Schere geht weiter auseinander

Verschiedene Länder steigen jedes Jahr im Reisepass-Ranking auf oder ab, doch die Kluft zwischen den stärksten und schwächsten Reisepässen wird immer größer.

Die Mobilitätslücke zwischen dem Spitzenreiter Singapur mit 195 visafreien Reisezielen und Afghanistan auf dem letzten Platz erreicht mit 169 Zielen einen neuen Höchststand.

Die Länder am unteren Ende des Reisepass-Rankings sind meist von Konflikten, politischer Unsicherheit und wirtschaftlichen Krisen betroffen.

Diese Bedingungen beeinträchtigen nicht nur das tägliche Leben, sondern auch die diplomatischen Beziehungen und das globale Vertrauen, was die Reisemöglichkeiten der Bürger einschränkt und bestehende Ungleichheiten verstärkt.

Warum haben einige Länder offenere Visapolitiken als andere?

Visaregelungen beruhen meist auf gegenseitigen Abkommen zwischen Ländern, aber zahlreiche Faktoren beeinflussen, welche Staatsbürger visafrei reisen können.

Die wirtschaftliche Strategie ist ein wichtiger Faktor, wie China und Kenia beweisen, die durch umfangreiche Visa-Befreiungen gezielt ihren Tourismussektor stärken und wirtschaftliche Partnerschaften ausbauen wollen. Wenn Grenzen leicht passierbar sind, begünstigt das Handel und Investitionen.

Egal, ob für ein Geschäftsmeeting oder eine Auszeit: Von dieser Nachricht profitieren alle, die international reisen.

Laut dem neuesten UN-Bericht zur Visa-Offenheit ist die Zahl der Reisenden, die ein Papiervisum benötigen, von 77 % im Jahr 2008 auf 47 % im Jahr 2023 gesunken.

Visapolitiken neu denken angesichts der zunehmenden weltweiten Flüchtlingskrise

Zwar wird Reisen für Tourismus und Geschäft zunehmend erleichtert, doch die wachsende Vertreibung durch geopolitische Ereignisse führt in einigen Ländern zu verschärften Visaregelungen.

Ob Konflikte, zivile Unruhen oder Naturkatastrophen – weltweite Ereignisse aller Art fördern Vertreibung und Bevölkerungsbewegungen, was Auswirkungen auf die Einwanderungspolitiken rund um den Globus hat.

Laut der Europäischen Kommission erreichte die Zahl der gewaltsam vertriebenen Menschen Mitte 2024 mit 120 Millionen einen historischen Höchstwert und damit den zwölften jährlichen Anstieg in Folge.

Mit wachsender Vertreibung richten sich die Diskussionen zunehmend auf die Erforschung nachhaltiger Migrationsstrategien. Dr. Christian H. Kaelin, Vorsitzender von Henley & Partners, weist darauf hin, dass das Konzept der Staatsbürgerschaft und die Geburtsrechtslotterie grundlegend überdacht werden müssen.

Er erläutert, dass Konzepte wie „Freie Globale Städte“, welche die klassischen Migrations- und Visabestimmungen ersetzen könnten, helfen werden, das Potenzial von vertriebenen Menschen und Migranten zu nutzen und sie von Opfern zu Gestaltern ihrer eigenen Zukunft zu machen.

Wirtschaftlicher Status und Reiseungleichheit

Länder, die Mitglied in internationalen Handelsblöcken wie der G20 oder dem Golf-Kooperationsrat sind, schneiden im Reisepass-Ranking oft besser ab. Dies ist auf die gemeinsamen visafreien Reisevorteile zurückzuführen, die alle Mitgliedsstaaten genießen.

Obwohl alle Länder von internationalen Gruppen profitieren, gibt es eine enge Verbindung zwischen internationaler Reisefreiheit und wirtschaftlichem Status. Handelsblöcke, zu denen Länder mit einem bedeutenden Anteil am weltweiten BIP gehören – wie die G7, die EU und die G20 – schneiden im Henley Passport Index sehr gut ab.

Während Bürger dieser Länder von visafreiem Reisen profitieren, werden diese erleichterten Visabestimmungen oft nicht im Gegenzug angeboten. Länder, die einen erheblichen Anteil am internationalen BIP ausmachen, gewähren nur wenigen Reisenden visafreien Zugang.

Die Afrikanische Union, bestehend aus etwa 50 Mitgliedsstaaten wie Kenia, Südafrika und Marokko, trägt nur einen kleinen Teil zum globalen BIP bei. Die Mitgliedsländer haben eine niedrigere Reisepass-Stärke, zeichnen sich jedoch durch eine hohe Offenheit gegenüber ausländischen Besuchern aus.

Dieser Trend wurde in allen HPI-Studien der letzten Jahre hervorgehoben und zeigt, dass wirtschaftliche Stärke weiterhin direkt mit der Reisefreiheit verknüpft ist.

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